Globale Disparitäten
Hamburgs Rolle im ungleichen Handel der Weltwirtschaft

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Hamburg ist heute ein bedeutender Knotenpunkt der globalisierten Weltwirtschaft und wichtiger Standort multinationaler Konzerne. Täglich werden über die modernen Containerterminals etwa 380.000 Tonnen Ware aus aller Welt umgeschlagen.

Bei genauerem Blick in die Container fällt jedoch ein deutliches Ungleichgewicht hinsichtlich der gehandelten Produkte auf: Während über den Hamburger Hafen vor allem unverarbeitete Rohstoffe kostengünstig aus Ländern des globalen Südens in die EU eingeführt werden und erst hier durch die verarbeitende Industrie um ein Vielfaches an Wert gewinnen, werden in die Länder des globalen Südens vornehmlich hochwertige Maschinen und Industrieprodukte ausgeführt. Deren Kauf wird häufig durch Kredite aus dem globalen Norden finanziert, wodurch die ohnehin schon stark verschuldeten Empfängerländer in weitere Abhängigkeiten getrieben werden.

Der Geograf Simon Strobelt erläutert im Hamburger Hafen die Rolle der Elbmetropole im ungleichen Handel zwischen Nord und Süd. Er zeigt auf, wie bestehende globale Ungleichheiten historisch entstanden sind und bis heute reproduziert werden. Am Beispiel Chinas wird verdeutlicht, wie sich globale Handels- und Machtverhältnisse verändern können und klassische Nord-Süd-Diskurse neu verhandelt werden müssen.

Der Rundgang soll auch zur kritischen Auseinandersetzung mit klassischen Entwicklungstheorien anregen und alternative Perspektiven aufzeigen.